LKW-Verkehr durch Endorf – Entwicklungen im Überblick und Einsatz im Hintergrund

Keine vier Wochen ist es her, dass die Endorfer Bürger erfuhren, dass die Projektierer des Windparks Waldeshöhe zwischen Bönkhausen und Dörnholthausen beschlossen haben, die Hälfte der in Stockum stark kritisierten LKW-Transporte über Endorf zu leiten. Ortsvorsteher Reiner Tillmann und die Endorfer Bevölkerung wurden davon völlig überrascht und fühlen sich benachteiligt, da jegliche Kommunikation in Richtung Endorf zuvor ausgeblieben ist.
In der Mitteilung der Stadt Sundern heißt es: „Dadurch kann die Menge der LKW-Fahrten pro Ort um 50 Prozent minimiert werden.“ Dass diese Rechnung nicht aufgeht – da durch Endorf bis dahin noch kein einziger LKW gefahren war – leuchtet auch ohne Mathematikstudium ein.
Seitdem wurde – zum Teil im Hintergrund – intensiv daran gearbeitet, die Belastung für Bönkhausen, Endorf und Recklinghausen möglichst gering und fair zu halten. Im Folgenden sind die wichtigsten Entwicklungen in zeitlicher Reihenfolge zusammengefasst:
20.03.2025 – Treffen der Sunderner Ortsvorsteher
Auf diesem Treffen wurde bekannt, dass die Hälfte der LKW-Verkehre über Endorf laufen soll. Der Endorfer Ortsvorsteher wurde über diese Entwicklung informiert. Der Ortsvorsteher von Stockum zeigt sich laut einem Bericht der Westfalenpost vom 25.03.2025 zufrieden mit der Entlastung seines Ortes.
27.03.2025 – Erstes loses Treffen des Initiativkreises
Nach der Kritik an der Entscheidung aus dem Dorf initiiert Ortsvorsteher Reiner Tillmann ein erstes loses Treffen mit Anliegern, Fachleuten und Interessenvertretern. Es wird beschlossen, eine Bürgerversammlung einzuberufen und die Presse einzuladen.
01.04.2025 – Offener Brief des Bürgermeisters an Endorf
Bürgermeister Willeke richtet sich mit einem offenen Brief an die Bürger Endorfs und bittet um Verständnis für die zeitlich begrenzte Belastung. Er betont, dass die Aufteilung der Verkehre eine Entscheidung des Projektierers sei, „um den gesamten Bauprozess effizient zu gestalten“. Nach Recherchen ist es zwar korrekt, dass die Anlieferverkehre aus unterschiedlichen Richtungen erfolgen, allerdings nicht im Verhältnis 50:50, wie ursprünglich dargestellt. (Link offener Brief)
03.04.2025 – Informationsabend im Stracken Hof
Zahlreiche Einwohner versammeln sich zu einem offenen Informationsabend. Auch WP-Redakteur Erik Claßen ist anwesend. Reinert Tillmann stellt klar, dass es an diesem Abend nicht um eine Grundsatzdiskussion zur Windenergie gehe, sondern ausschließlich um die konkrete Verkehrsbelastung durch die LKWs. Nach einem Überblick über den aktuellen Stand entsteht eine lebhafte Diskussion, in der Resignation, Politikverdrossenheit, Wut, Unverständnis – aber auch der Wille zur Mitgestaltung – deutlich werden. Alle Beiträge und Vorschläge werden protokolliert. Interessierte werden eingeladen, sich im Initiativkreis zu engagieren.
08.04.2025 – Treffen des Arbeitskreises: Auswertung des Infoabends und Vorbereitung des offenen Briefes
Die Beiträge und Vorschläge aus dem Infoabend werden ausführlich besprochen. Es wird entschieden, einen Forderungskatalog zu erstellen und diesen in Form eines offenen Briefes an den Bürgermeister zu übermitteln. Auch die Unzufriedenheit über die bisherige Kommunikation und Zusammenarbeit soll deutlich zum Ausdruck gebracht werden.
15.04.2025 – Offener Brief des Ortsvorstehers an den Bürgermeister
Der offene Brief mit dem Forderungskatalog wird an Bürgermeister Willeke übermittelt. Den vollständigen Inhalt finden Sie hier.
16.04.2025 – Bericht in der Westfalenpost von Erik Claßen
WP-Redakteur Erik Claßen berichtet über die Einwohnerversammlung und die Kritik aus der Bürgerschaft an der neuen Verkehrsregelung. Statt wie ursprünglich angekündigt, sollen nun etwa 30 LKW täglich durch Endorf rollen – für den Bau des Windparks „Waldeshöhe“.
Die Kritik richtet sich vor allem gegen die mangelnde Transparenz und die späte Einbindung der Endorfer Vertretung. Die Stadt kündigte an, eine Tempo-30-Zone einzurichten – allerdings zunächst nur ab Baubeginn der Fundamente. Link zum Online-Artikel oder hier.
Ankündigung: Aufstellung der 30-km/h-Schilder in KW 18
Nach direkter Rücksprache mit Herrn Urny, Fachbereichsleiter der Stadt Sundern, sollen die Verkehrsschilder mit Tempo 30 bereits in der Kalenderwoche 18 aufgestellt werden.